
Interview mit Frauke Lorenzen, Projektleiterin „Start-ups am Oberrhein“ an der Universität Freiburg im Breisgau, und Océane Marie, Projektleiterin für KTUR² „Grenzüberschreitendes Unternehmertum“ an der Universität Straßburg
Sprechen wir über KTUR – Arbeitspaktet 3. Worum geht es dabei?
Frauke Lorenzen: Arbeitspaket 3 konzentriert sich auf die Erforschung und Förderung von Unternehmertum in der Oberrheinregion, die Deutschland, Frankreich und die Schweiz umfasst. Wir haben acht miteinander verknüpfte Initiativen entwickelt, um zukünftige Gründer und Gründerinnen zu unterstützen, Startup-Netzwerke zu stärken und die Innovationskraft der Region zu erhöhen.
Frage 1. Analyse und Sichtbarkeit
Wie analysieren Sie Unternehmertum in einer so vielfältigen Region?
Océane Marie: Wir führen eine umfassende Studie zur unternehmerischen Denkweise unter Studierenden an den 12 KTUR²-Partneruniversitäten durch. Sie basiert auf der internationalen GUESSS-Umfrage, die wir im Rahmen des Projekts zweimal durchführen werden. Die Daten liefern uns wertvolle Erkenntnisse und dienen als Grundlage für die Entwicklung weiterer Maßnahmen. Außerdem ermöglichen sie internationale Vergleiche.
Frage 2. Inspiration und Wissenstransfer
Wie nutzen Sie die Daten, um Menschen zu inspirieren?
Frauke Lorenzen: Ein Beispiel sind unsere KTUR² Startup Talks – eine Podcast-Reihe, in der wir echte Gründungsgeschichten aus allen drei Ländern teilen. Sie ist inspiriert vom erfolgreichen Podcast-Kanal des KIT. Wir behandeln praxisnahe Themen wie Finanzierung, Networking und Marketing. Ziel ist es, Unternehmertum greifbar und nahbar zu machen.
Frage 3. Qualifizierung und Austausch
Bieten Sie Schulungen für angehende Gründer und Gründerinnen an?
Océane Marie: Auf jeden Fall. Wir haben mehrere Formate:
- Die KTUR² Summer School bringt Studierende, Promovierende und internationale Partner zusammen, um in vielfältigen Teams Projektideen zu entwickeln.
- Unser Fortbildungsprogramm vermittelt Gründern und Gründerinnen in der frühen Phase wichtige Managementkompetenzen.
- In unseren VC Workshops können Studierende gemeinsam mit echten Venture Capitalists an realen Investment-Szenarien arbeiten.
Frage 4. Netzwerken und Zusammenarbeit
Netzwerken ist entscheidend. Wie helfen Sie Startups, Kontakte zu knüpfen?
Frauke Lorenzen: Wir möchten im nächsten Jahr eine Startup-Messe organisieren, bei der junge Unternehmen sichtbar werden und sich mit potenziellen Partnern oder Mitarbeitenden vernetzen können – auch in hybriden Formaten.
Außerdem bieten wir Innovation Challenges an: Studierenden-Teams arbeiten an echten Herausforderungen regionaler KMUs. Das ist eine Win-Win-Situation – die Studierenden lernen, die Unternehmen erhalten frische Ideen.
Zuletzt gibt es unser Soft Landing Program, das internationale Forschende und Early-Stage-Gründer beim Einstieg in die Startup-Szene der Oberrhein-Region unterstützt – mit Pitch-Events, Netzwerkveranstaltungen und Orientierungshilfe.
Frage 5. Das klingt nach einem sehr ganzheitlichen Ansatz.
Was ist das große Ziel?
Océane Marie: Kurz gesagt: Arbeitspaket 3 verbindet Forschung, Lehre, internationalen Austausch und Unternehmertum. Zusammen ergeben diese Maßnahmen ein lebendiges, grenzüberschreitendes Netzwerk, das den Unternehmergeist in der gesamten Oberrheinregion stärkt.
Vielen Dank an Frauke Lorenzen und Océane Marie, dass sie ihre Vision und ihre Leidenschaft für ein kooperativeres, internationaleres und zugänglicheres Unternehmertum mit uns geteilt haben.
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